Freitag, 31. Dezember 2010

31.12.: Vertrag mit mir selbst

Zutaten: Schreibzeug – gern das Feinere, Festliche

Rezept: Huiwui, schon geht das Jahr zu Ende. Ein Jahr, in dem ich aus der Fülle schöpfen durfte. Ein Jahr volle neuer Begegnungen, schöner Momente und auch garniert mit nicht so Erfreulichem, an dem ich dafür gut lernen und wachsen konnte.

Vieles habe ich gut gemacht in diesem Jahr und doch habe ich auch einiges, das ich im kommenden Jahr noch besser machen möchte. Neujahrsvorsätze haben – zu Recht? -einen schlechten Ruf als zu unverbindlich. Ich habe aber nur mein Bestes im Sinn, deshalb möchte ich einen Vertrag abschließen mit mir selbst!

Zuerst mache ich eine Liste mit all den Dingen, die ich mir für das kommende Jahr vornehme: Nur mehr zweimal pro Woche Fleisch essen, nicht mehr rauchen, jeden Tag zehn Minuten Stille oder eine Runde Tai Chi, mindestens viermal pro Woche vor zehn Uhr ins Bett gehen, jeden ersten Samstag im Monat als Kulturtag gestalten mit Museumsbesuch oder Konzert, jeden Tag zumindest eine Viertelstunde Zeit für mich selbst und mein Wohlbefinden, …

Dann wähle ich die Dinge aus, die mir am Wichtigsten sind und die mir auch realisierbar erscheinen. Mit diesen setze ich einen Vertrag mit mir auf, zum Beispiel so:

Ich, ______________ , genieße das kommende Jahr 2011 in vollen Zügen. Ich werde gut zu mir sein und mich immer wieder daran erinnern, dass mein Wohlbefinden die beste Grundlage dafür ist, anderen Gutes zu tun.

Ich werde mich besonders um die folgenden Bereiche kümmern, indem ich …

Ich werde die notwendigen Veränderungen in meinem Leben machen, um meine Ziele zu erreichen und ich werde meine FreundInnen und meine Familie bitten, mich dabei zu unterstützen.

Ich bin nachsichtig und milde zu mir, wenn es nicht gleich und leicht geht, und mich mit frischem Mut erneut daran machen, meine Ziele zu erreichen. Ich bin gut zu mir selbst.

Dieser Vertrag ist mir wichtig, weil ich mir wichtig bin.

Unterschrift:

Datum:


Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Vorhaben auch mehr.

Einen guten Start ins Neue Jahr!

Donnerstag, 30. Dezember 2010

30.12.: Mein Hausbrauch

Zutaten: erst mal keine erforderlich, dann je nach Idee

Rezept:
Ich kümmere mich heute um einen Hausbrauch für mich: Dazu kann ich einen alten (und vergrabenen) Hausbrauch wiederbeleben oder einen neuen kreieren. Welche Bräuche, welche Rituale gab es in meiner Kindheit? Was davon hat mir besonders gut gefallen? Waren mir damals welche fremd oder gar peinlich, denen ich in der Zwischenzeit durchaus etwas abgewinnen kann?

Welchen Hausbrauch möchte ich ganz neu einführen? Ein Gästebuch oder eine Bilderwand, auf der alle meine BesucherInnen dokumentiert sind; ein Wunschglas, in das ich regelmäßig das Kleingeld aus meinem Börsel entleere; das allabendliche Einschlaflied – ganz für mich allein oder für alle meine Familienmitglieder/MitbewohnerInnen; vor dem Essen ein Tischgebet sprechen oder ein nicht-konfessionelles Pendant dazu; am Freitag Fisch statt Fleisch; zu Jahresende einen fixen Teil des Jahreseinkommens anonym spenden; …

Nach der Ideensammlung und –auswahl kann ich die Details dazu aufschreiben, den neuen Hausbrauch anderen mitteilen oder einfach gleich damit loslegen.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Ideen auch mehr.

Viel Spaß mit dem persönlichen Brauchtum!

Mittwoch, 29. Dezember 2010

29.12.: Mein Jahresrückblick 2010

Zutaten: Mein Kalender von 2010, evtl. Tagebuch, Schreibzeug

Rezept: Ich mache meinen persönlichen Jahresrückblick: Zuerst überlege ich „freihändig“, also ohne Erinnerungsstütze, was die Höhepunkte und was die Tiefpunkte von 2010 waren. Dann blättere ich meinen Kalender durch und vielleicht auch mein Tagebuch. Was war alles los in diesem Jahr? Monat für Monat schaue ich mir an und finde jeweils einen Titel dafür: Ein Wort, ein Satz, ein Zitat, um jeden Monat zu bezeichnen. Ich ergänze die Liste der außergewöhnlichsten Ereignisse und küre zum Abschluss meinen schönsten Moment 2010.

Dauer:
15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Fülle der Erlebnisse auch mehr.

Schönes Rückblicken!

Dienstag, 28. Dezember 2010

28.12.: Mehr als nur ein Name

Zutaten: Papier und Stifte, evtl. alte Zeitschriften, Schere und Kleber

Rezept: Ich schreibe meinen Namen groß auf ein Papier und finde dann zu jedem Buchstaben meines Namens ein zu mir passendes Wort. Das können meine Interessen sein oder Eigenschaften, die mich beschreiben; Dinge, die ich mir für das kommende Jahr wünsche oder Namen von Menschen, die mir besonders wichtig sind.

Ich nehme mir nach den ersten Skizzen die Zeit, all das in schön verzierten Buchstaben zu malen. Oder ich schneide die erforderlichen Teile aus alten Zeitschriften aus und klebe diese auf. Ich mache das nur für meinen Vor- oder für Vor- und Nachnamen und wenn ich noch Zeit und Muße dazu habe, gestalte ich das passende Namensbild auch für einen anderen lieben Menschen.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Länge des Namens auch mehr.

Viel Spaß beim Gestalten!

Montag, 27. Dezember 2010

27.12.: Die gute Fee und ich

Zutaten: Schreibzeug

Rezept: Heute lasse ich die Gute Fee zu mir kommen: Erst stelle ich mir vor wie sie aussieht und wie sie ihren Auftritt gestaltet. Harfenmusik und Sternenstaub oder Fanfare und bunte Konfetti? Aus einer Flasche aufsteigend oder auf einem Pferd heran galoppierend? Im historisch anmutenden Kostüm oder im Hosenanzug?

Dann überlege ich mir drei Wünsche die ich an die Gute Fee habe. Ich schreibe mir auf wie es ist, wenn diese Wünsche in Erfüllung gegangen sind: So tun als ob.

Zu guter Letzt kann ich meine Wünsche draußen vergraben, in Zaubertinte irgendwohin schreiben oder einfach in meinem Notizbuch festhalten.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Wünschen auch mehr.

Gutes Herbeidenken!

Sonntag, 26. Dezember 2010

26.12.: Lieblingsfarbenstillleben


Zutaten: Alles, was ich in meiner Lieblingsfarbe finden kann

Rezept: Ich suche aus allen meinen Sachen diejenigen zusammen, die ganz oder vorwiegend in meiner Lieblingsfarbe sind. Diese arrangiere ich zu einem Stillleben. Wenn ich es nur für kurze Zeit genießen will, kann ich es auf dem Esstisch aufbauen; wenn ich es länger stehen lassen möchte stelle ich es auf der Kommode oder einem extra dafür freigeräumten Regalbrett auf. Ich bewundere es einfach nur oder ich lasse mich davon weiter inspirieren – dann kann ich es fotografieren oder abmalen.

Dauer:
15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Requisiten auch mehr.

Gutes Gestalten!

Samstag, 25. Dezember 2010

25.12.: Eine kleine Reise in der Zeit

Zutaten: keine erforderlich, eventuell das eigene Archiv, sowie Papier und Stift

Rezept: Ich begebe mich auf eine Zeitreise und denke an früher: Damals, als ich noch so richtig jung war, vor fünf/fünfzehn/fünfzig Jahren. Ich kann mein Tagebuch von damals zu Hilfe nehmen, in alten Fotoalben blättern, überlegen, was ich damals mochte, wie ich ausgesehen habe, was mich bewegt hat, …

Dann kehre ich wieder zurück ins Hier und Jetzt und mache eine Liste mit all den Dingen, die jetzt besser sind: Was kann ich jetzt tun, was damals nicht ging? Was hat sich an meinen Lebensumständen verbessert? Welche technischen Errungenschaften gibt es jetzt, die mich unterstützen? Wer ist seither in mein Leben getreten?

Ich freue mich über all die guten Entwicklungen in meinem Leben.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und guten Dingen auch mehr.

Gutes Wertschätzen!

Freitag, 24. Dezember 2010

24.12.: Wölkchen ziehen am Himmel

Zutaten: keine erforderlich

Rezept: Ich setze oder lege mich hin und lasse los - sowohl körperlich als auch gedanklich. Leichter geht das wenn ich mich fünf Atemzüge lang darauf konzentriere tief zu atmen: Einatmen und jeweils länger ausatmen. Dabei kann ich mir das Bild machen, dass beim Ausatmen alle Gedanken aus mir hinaus gehen.

Dann lasse ich den Atem wieder ganz einfach fließen – es atmet wie von alleine. Ich übe mich darin meinen Kopf ganz frei zu bekommen. Wann immer ein Gedanke auftaucht stelle ich mir vor, dass ich ihn auf ein Wölkchen setze und davon ziehen lasse.

Zum Abschluss strecke ich mich und komme schön langsam wieder zurück hier her.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit auch mehr.

Gutes Fließen lassen!
Ein schönes Fest allen, die heute Weihnachten feiern!

Donnerstag, 23. Dezember 2010

23.12.: Make some noise!

Zutaten: Musikinstrumente und alles, was dazu gemacht werden kann

Rezept: Do it yourself – Selbermachen ist gefragt; heute mache ich Musik. Ich begleite meinen Gesang (oder mein Pfeifen) mit Musikinstrumenten, die ich viel zu selten nutze: Die Klangschale, die Blockflöte, meine Dschembe.

Oder ich gehe einen Schritt weiter mit dem Selbermachen und funktioniere Alltagsgegenstände um: Klappere mit Löffeln im Sambatakt, nehme die Spielzeugrassel meiner Kleinen, pfeife auf einer Flasche, bringe Weingläser zum Klingen. Mit verschiedenen Gläsern, unterschiedlich mit Wasser befüllt, kann ich ganze Klassiker der Musikgeschichte spielen (wie StraßenkünstlerInnen zeigen).

Ich kann mich vom Wiener Gemüseorchester inspirieren lassen und schauen welche Instrumente sich aus dem Inhalt meiner Gemüselade bauen lassen. Die Instrumente können anschließend zu einer schmackhaften Suppe verarbeitet werden.

Es müssen keine bekannten Lieder und keine zukünftigen Nummer-1-Hits sein - ich kann meine eigene Musik kreieren und quasi zeitgleich komponieren: meine Kompositionen für den Moment, für das Hier und Jetzt.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Spiellust auch mehr.

Schönes Musizieren!

Mittwoch, 22. Dezember 2010

22.12.: Danke! Merci! Kiitos! Asante!

Zutaten: keine erforderlich

Rezept: Das Leben ist gut zu mir. Ich erlebe viele schöne Dinge, weiß feine Menschen um mich, kann Erfolge feiern und Träume verwirklichen. Heute möchte ich dankbar sein.

Ich denke an all die guten Dinge und danke dafür – je nach Glauben und Vorstellung dem lieben Gott, dem Universum, dem Leben, …

Ich danke für alles Außergewöhnliche ebenso wie für all das Alltägliche, für alle Dinge, die ich sonst als selbstverständlich erachte.

Ich danke für alles, das erst nach Unglück, Pech oder Belastung ausgesehen und das sich dann als Lernaufgabe entpuppt hat, an der ich wachsen kann.

Ich danke für die zukünftige Erfüllung von Wünschen: Ich stelle mir vor, es ist bereits erreicht und ich bin dankbar dafür.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Größe der Dankbarkeit auch mehr.

Danke!

Dienstag, 21. Dezember 2010

21.12.: Bitte lächeln!

Zutaten: Je nach Idee, z.B. Rote Nase

Rezept: Lächeln wirkt ansteckend – sowohl nach außen als auch nach innen. Auch wenn mir nicht von vornherein danach zumute ist, kann ich mich mit einem Lächeln auf den Lippen in gute Stimmung bringen.

Ich kann mir ein Bild davon machen wie jede Zelle meines Körpers lächelt: Lauter kleine knallgelbe Smileys tanzen in mir. Eine schöne Übung dazu kommt aus dem Qi Gong: Ich gehe im Geist alle meine Körperregionen durch und lasse diese lächeln. Ein größeres Bild von einem Smiley an die Wand zu hängen funktioniert nicht nur im Qi Gong – es kann mich immer wieder daran erinnern, dass Lächeln auch außen beginnen und nach innen wirken kann.

Dass Lächeln auch andere ansteckt lässt sich besonders leicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Warteschlangen ausprobieren. Ich überlege mir weitere Möglichkeiten: Was kann ich zu meinen Mitreisenden und –wartenden sagen, was dem Personal in Bahn, Bus und Geschäft, um diese Menschen zum Lächeln zu bringen?

Eine schöne Idee gibt es noch für alle AutofahrerInnen: Immer eine Rote Nase dabei haben (die gibt es für einen guten Zweck auf vielen Weihnachtsmärkten zu kaufen) und im Falle eines Staus einfach aufsetzen. Hebt die Stimmung der StaukollegInnen mit Sicherheit!

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Ideen auch mehr.

Ansteckendes Lächeln!

Montag, 20. Dezember 2010

20.12.: Gähnen & Schnauben wie ein Pferd


Zutaten: keine erforderlich

Rezept:
Kräftig gähnen ist eine einfache Übung, die wir uns viel zu oft versagen. Der Körper verlangt nach Sauerstoff und ich möchte den Mund weit aufreißen – oft unterdrücke ich das, weil „es sich nicht schickt“. Von jetzt an verschlucke ich meinen Gähn-Impuls nicht mehr, sondern gebe meinem Körper was er braucht. Ich kann mir ja die Hand vorhalten …

Der nächste Teil massiert gleichsam meine Lippen: Die Lippen locker schürzen und kräftig Luft durchblasen bis es vibriert - und schon schnaube ich wie ein Pferd. Diese Übung hilft dabei, die Muskulatur rund um den Mund zu lockern, wo bei Stress viele Verspannungen sitzen.

Sowohl Gähnen als auch Schnauben sind Dinge, die der Körper durchaus auch unbewusst macht, wenn eine Situation danach verlangt. Jetzt wird bewusst ausprobiert und geübt; nach ein paar Minuten spüre ich dem nach, dann beginne ich nochmal von vorn. Lachen erlaubt (und erwünscht)!

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Lockerungsbedürfnis auch mehr.

Gutes Schnauben!

Sonntag, 19. Dezember 2010

19.12.: Mein Wellnesstempel



Zutaten:
Kerzen, Duftlampe, Blumen, Körperpflegeprodukte, …

Rezept: Heute mache ich aus meinem Bad meinen Wellnesstempel. Im ersten Schritt räume ich alles raus was das Auge stört oder gar an Arbeit erinnert: Wäscheständer, Schmutzwäsche, die Großpackung Vitamintabletten, …

Dann verteile ich Kerzen im ganzen Raum, vor allem auch vor dem Spiegel. Dorthin stelle ich auch die Blumen, damit ich ihre Pracht besonders gut sehen kann. In die Duftlampe kommt mein Lieblingsduft oder ich zünde mir ein Räucherstäbchen an.

Heute möchte ich auch Musik haben, weswegen ich den CD-Player direkt vor der Badtür anschließe, mit meiner schönsten Wohlfühl-CD. Ich lege mein kuscheligstes Handtuch und meinen Bademantel bereit.

Ich verwende meinen Massagehandschuh oder ich nehme ein Fußbad und massiere anschließend meine Füße; ich dusche genüsslich oder nehme ein Vollbad; ich nehme die gut duftende Körpercreme, kuschle mich danach wohlig unter eine Decke und spüre, wie gut mir das getan hat.

Dauer:
15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Wellnessfaktor auch mehr.

Gutes Genießen!

Samstag, 18. Dezember 2010

18.12.: Duftender Schmuck



Zutaten:
Orangen, Gewürznelken, evtl. Bänder und Draht

Rezept: Ich nehme mir Zeit für eine kleine feine Bastelei mit allen Sinnen: Orangen mit Nelken spicken. Ich plane nicht, sondern werke drauf los und lasse die verschiedenen Muster im Tun entstehen. Dabei konzentriere ich mich auf alle meine Sinne: Ich sehe die Farben und Formen; ich rieche die ätherischen Öle; ich fühle die unterschiedlichen Oberflächen meines Materials; ich höre auf die leisen Geräusche, wenn die Nelke in die Orangenschale eindringt; zu guter Letzt schmecke ich den ausgetretenen Orangensaft auf meinen Fingern.

Die fertig dekorierten Orangen lege ich in eine schön Schale oder auf das Fensterbrett. Mit Bändern und Draht kann ich sie auch an der Vorhangstange befestigen. Dann erfreue ich mich jedesmal daran, wenn mein Blick darauf fällt.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Früchten auch mehr.

Schönes Basteln!

Freitag, 17. Dezember 2010

17.12.: Meine Filmmusik

Zutaten: Evtl. Tonträger & passenden Apparat zur Wiedergabe – nicht unbedingt erforderlich

Rezept: Damit das Leben wie ein schöner Film wirkt, braucht es den passenden Soundtrack. Je nach Tageszeit suche ich mir ein Lied aus für den noch vor mir liegenden Teil des Tages oder rückblickend für den bereits vergangenen.

Vorausschauend suche ich mir aus, welche Untermalung ich mir wünsche: Flott und aufmunternd, getragen und dramatisch, romantisch oder gemütlich. Oder ich wähle die Musik nach dem Titel aus der heute wie eine Überschrift über dem Tag stehen soll.

Im Rückblick suche ich erst die Musik aus die mein Bild vom Tag am Besten unterstreicht. Dann überlege ich mir, wie derselbe Tag mit einem anderen Lied anders wirken könnte – ich färbe damit die Erinnerung mehr so wie sie mir gefällt.

Das Lied kann ich laut singen oder innerlich summen, hervorkramen und abspielen oder auf Youtube finden. Wenn mehrere Musikstücke auftauchen konzentriere ich mich zum Abschluss auf das schönste – dieses begleitet mich durch den Tag und in eine gute Nachtruhe.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Musikauswahl auch mehr.

Gute Unterhaltung!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

16.12.: Hüpfen & Hopsen


Zutaten: Raum

Rezept: Wir können uns viel von Kindern abschauen bzw. es aus unserer eigenen Kindheit wiederbeleben. Gegen das komische Gefühl im Körper, das von zu viel unausgelebter Energie und von zu wenig Bewegung kommt, hilft Hüpfen: Mit beiden Beinen, auf einem Bein (und dann auf dem anderen), auf dem Stand oder irgendwo hin.

Eine belebende Fortbewegungsart, die fast schlagartig gute Laune macht, ist Hopsen: Einfach so, quer durch den Raum, den Gang entlang, auf der Wiese. Wenn ich möchte, kann ich dazu singen oder jauchzen.

Anschließend hinlegen und den Bewegungen nachspüren (und mir dazu z.B. das Bild einer Blumenwiese machen).

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Sprungkraft auch mehr.

Viel Vergnügen!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

15.12.: Mein Fanclub

Zutaten: Foto von mir & Stift

Rezept: Die eigenen Erfolge zu feiern ist wichtig und tut gut – manchmal fühle ich mich dabei aber ein bisschen alleine. Dafür male ich mir nun Unterstützung aus: Ich gründe meinen eigenen Fanclub!

Wobei feuert mich der Fanclub an? Macht er dazu die Welle oder singt er das Fan-Lied, tanzt den Fan-Tanz? Wie klingt das, wie schaut es aus?

Was tragen echte Fans? Ein T-Shirt mit meinem Namen, meinem Konterfei? Eine Kopie meiner Lieblingskleidung? Hat mein Fanclub einen besonderen Namen? Wo trifft er sich regelmäßig?

Wie verhalte ich mich, wenn ich Mitglieder meines Fanclubs treffe? Gibt es ein Fanzine? Eine Website? Wer leitet meinen Fanclub? Wie viele Mitglieder hat er?

Dann stelle ich mir vor, wie die Weihnachts-/Jahresabschlussfeier meines Fanclubs abläuft und wie mein Erscheinen dort die Massen glücklich macht.

Ich fertige meine erste Autogrammkarte an und hänge sie an gut sichtbarer Stelle auf. Zum Abschluss mache ich mir selbst die Welle.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Fanclubaktivitäten auch mehr.

Gutes Feiern lassen!

Dienstag, 14. Dezember 2010

14.12.: GeNüsse


Zutaten: Nüsse nach Belieben, am Besten bio und fair gehandelt

Rezept: „Apfel, Nuss und Mandelkern, …“ – essen nicht nur Kinder gern: Zu den traditionellen Knabbereien im Advent gehören Nüsse fix dazu. Sie werden auch gern „Hirnnahrung“ genannt und haben einen guten Ruf unter den Naschereien. Inzwischen ist eine große Auswahl an Nüssen erhältlich, wobei sich Mischungen besonders gut für diese Übung eignen.

Ich nehme mir heute Zeit, meine Nussmischung mit allen Sinnen zu genießen: Wie sieht die einzelne Nuss aus? Hell-, mittel- oder dunkelbraun, mit glatter oder gefurchter Oberfläche? Ich „begreife“ die Form, fühle die Oberfläche. Wenn sie noch in der Schale ist, knacke ich sie und löse den Nusskern heraus. Ich rieche daran und lasse meinen Assoziationen freien Lauf.

Wenn ich sie schlussendlich in den Mund stecke, lutsche ich erst mal an der Nuss, spüre die Form und die Oberfläche auch mit dem Mund. Dann zerbeiße und kaue ich sie, wobei ich mich auf den Geschmack und auch auf die Geräusche konzentriere. Wenn ich sie geschluckt habe fühle ich im Mund nach, welche Eindrücke die Nuss hinterlassen hat. Ich genieße den Nachgeschmack, bevor ich die nächste geNÜSSlich verspeise.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Auswahl an Nüssen auch mehr.

Gutes Genüssen!

Montag, 13. Dezember 2010

13.12.: Komplimente verschenken


Zutaten: Papier & Stift; Kommunikationsmedium der Wahl

Rezept: Einander positive Rückmeldung zu geben und Komplimente zu machen stärkt jedeN einzelnen und auch das Miteinander. Welche Komplimente haben mich besonders gefreut? Ich nehme mir Zeit, in meiner Erinnerung nach schönen Exemplaren zu fischen - "Fishing for compliments" einmal anders! Um sie auch gut fest zu halten schreibe ich mir alle auf.

Weiterschenken ist vor Weihnachten ein aktuelles Thema – Komplimente behalte ich mir dabei auch selbst und stecke mit meiner Freude darüber gleichzeitig andere an. Ich überlege, zu wem das schönste Kompliment auch gut passt und gebe es weiter: im persönlichen Gespräch, per sms, E-Mail oder Postkarte. Du kannst gut zuhören und dadurch geht es mir immer gleich besser. Mir gefällt, wie du die Dinge siehst. Du kannst schwierige Themen gut auf den Punkt bringen. Deine Kreativität steckt mich an. Ich bewundere dein Durchhaltevermögen. Du bist der beste Bruder der Welt! …

Ein Erfolgstagebuch hilft, den ersten Teil dieser Übung zu ritualisieren: Zum Abschluss des Tages setze ich mich hin und schreibe alles in mein Buch, was an diesem Tag gut war: Kleine wie große Erfolge und schöne Begebenheiten ebenso wie Komplimente, die ich von anderen bekommen habe. Damit lenke ich jeden Tag meinen Fokus auf die positiven Dinge; darüber hinaus kann ich diese leicht nachlesen, wenn ich Aufmunterung und Stärkung brauche. Die tägliche Viertelstunde für mich!

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Fülle an Komplimenten auch mehr.

Gutes Freude verschenken!

31x mehr Lebensbalance gibt es in Form des Kartensets zum Verschenken. Diese Woche bestellen und rechtzeitig vor Weihnachten per Post erhalten!

Nähere Informationen und Bestellformular hier …

Sonntag, 12. Dezember 2010

12.12.: Farbe in mein Leben


Zutaten: Papier und Farben – Wachsmalkreiden, Wasserfarben, Filzstifte, o.ä.

Rezept: Malen ist etwas, das viele Menschen mit ihrer Kindheit verbinden. Damals, als wir uns noch völlig vorbehaltlos einfach an den Farben erfreuen konnten und auch daran, etwas zu erschaffen, einfach so, zum Selbstzweck.

Kreativität um ihrer selbst willen ist heute mein Ziel: Ich nehme meine Utensilien, wähle ein bis zwei Lieblingsfarben und male einfach drauf los. Gegen etwaige Bedenken und Einwände der inneren KritikerInnen hilft die Aufgabenstellung „Male KEIN schönes Bild“ (wenn es dann doch passiert – auch gut).

Für die Inspiration kann ich zu Musik malen; um den Druck weg zu nehmen kann ich die „falsche“ Hand verwenden; für nachhaltigere Ergebnisse kann ich das Werk auf Packpapier (für Geschenke), Wände oder Möbel übertragen, …

Wer sowieso oft malt und wem die Aufgabe leicht fällt, der oder die kann das eigene Innenleben malen: So schaut mein Körper von innen aus, so mein Seelenleben, so mein Geist.

Die Bilder bekommen einen besonderen Platz: Ich hänge sie auf oder verwahre sie an einem geheimen Ort, wo ich sie immer wieder hervor holen und mich an ihnen erfreuen kann.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Muße auch mehr.

Gutes Genießen!

Samstag, 11. Dezember 2010

11.12.: Das Fenster zum Hof


Zutaten: ein gemütlicher Sessel, Vepflegung nach Belieben

Rezept: Ein Fenster zur Gasse, dahinter eine ältere Frau, die mit einem Häferlkaffee in der Hand interessiert die Geschehnisse da draußen verfolgt – so oder so ähnlich ist der Anblick, der für mich Gelassenheit und Zufriedenheit vermittelt.

Die Welt vor dem eigenen Fenster ist voller kleiner und großer Dinge, denen ich ob ihrer scheinbaren Alltäglichkeit viel zu selten meine Aufmerksamkeit widme. Heute nehme ich mir einen bequemen Sessel und ein gutes Getränk und mache es mir vor meinem Fenster gemütlich.

Ich schaue mir genau an, was es da zu sehen gibt: Wie ist das Wetter denn genau? Kann ich den Himmel sehen? Fliegen Vögel vorbei? Sehe ich auf eine Straße, auf eine belebte Szene oder ist da vor allem Natur zu sehen? Mein Blick folgt dem Blatt, das langsam, wie tänzelnd, von einem Baum fällt. Der Wind lässt die Fähnchen am Zaun flattern. Eine Kinderschar zieht in bunten Schneeanzügen lachend vorbei. Der Meisenknödel des Nachbarn lockt immer wieder Vögel an, die kurz Rast machen und dann weiter fliegen. Die Schneereste am Fensterbrett sind zu interessanten Mustern erstarrt. Der Regen zieht eine schöne Spur über die Fensterscheibe.

Ich sitze gemütlich im Warmen und schenke den kleinen Wundern vor meinem Fenster meine ganze Aufmerksamkeit.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Geschehnissen vor dem Fenster auch mehr.

Gute Unterhaltung!

Freitag, 10. Dezember 2010

10.12.: In die Entspannung gehen


Zutaten: keine erforderlich

Rezept: Gehen kann sehr entspannend wirken, doch wird es oft nur dafür genutzt - möglichst schnell – von A nach B zu kommen. Gemütliches Spazierengehen hat schon alleine dadurch eine erholsame Wirkung, dass es einerseits dem Körper Rhythmus gibt und andererseits Aufmerksamkeit für den Weg verlangt. Eine neue, ungewohnte oder eine besonders schöne Umgebung lenken dann den Geist leicht ab von allem, was mich sonst nicht loslässt.

Heute nehme ich mir Zeit, mich drinnen ganz dem Gehen zu widmen. In Socken oder gar barfuß gehe ich los, wahrscheinlich im Kreis. Ich verlangsame den Schritt immer mehr und konzentriere mich auf meine Fußsohlen: Wie fühlt sich das an, wenn ich die Füße bewusst von den Fersen bis zu den Zehen abrolle?

Im Tai Chi mache ich mir dazu das Bild, dass ich über die Fußsohlen (z.B. über einen Punkt, der „Sprudelnde Quelle“ genannt wird) Energie aufnehme und abgebe. Jedes Mal, wenn der Fuß fest auf dem Boden steht, gebe ich demnach überschüssige und verbrauchte Energie ab; wenn ich die Fußsohle leicht abhebe nehme ich frische Energie auf.

Ich probiere meine Schritte so sehr zu verlangsamen, dass ich für jeden einzelnen eine ganze Minute brauche. Ich spiele mit verschiedenen Körperhaltungen: Gebücktes gehen, aufrecht und stolz, mit Hüftschwung, beschwingt, ...

Zum Abschluss bleibe ich noch eine Weile stehen und spüre in meinem Körper der Bewegung nach.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Ausdauer auch mehr.

Gutes Genießen!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

9.12.: Einfach nachschlagen


Zutaten: Ein Buch – das aktuelle Lieblingsbuch oder ein zufällig ausgewähltes

Rezept: In Büchern finden sich jede Menge Weisheiten und Impulse. Es muss nicht immer ein Sachbuch, ein Selbsthilfebuch oder das "Buch der Bücher" sein, um mich zum Nachdenken zu inspirieren.

Ich nehme ein beliebiges Buch heran, überlege mir eine Zahl zwischen eins und 360 (z.B. der eigene Geburtsmonat mit dem –tag multipliziert - so viele Seiten haben die meisten Bücher) und schlage das Buch auf dieser Seite auf. Dann wähle ich die Zeile mit Hilfe einer zweiten Zahl, z.B. meiner Hausnummer, meinem Alter, ...
Ich lese den nächsten Satz an dieser Stelle und setze ihn in Bezug zu meinem Leben, zu Fragen, die mich zurzeit beschäftigen.

Ähnlich kann auch ein „Wort des Tages“ gewählt werden: Einfach in einem Buch, vielleicht in einem Wörterbuch, ein beliebiges Wort auswählen und dazu meditieren. Anregen lassen und schauen, was mit Hilfe von Fantasie und Assoziation kommt.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Anregungen auch mehr.

Viel Spaß!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

8.12.: Meine Erfolgsgeschichte


Zutaten: Erinnerung, Papier, Stift

Rezept: Mein bisheriges Leben ist schon sehr erfolgreich verlaufen. Heute möchte ich das und vor allem meine eigene Leistung daran würdigen. Ich denke über mein Leben nach und sammle in einer ersten Runde alles, was mir an Erfolgen einfällt: Da waren vielleicht offiziell anerkannte Leistungen dabei wie gute Noten in der Ausbildung oder Siege in sportlichen Wettbewerben. Da tauchen Erinnerungen auf an erfolgreich gemeisterte Krisen, an Lernerfolge, an Dinge, die ich mir mit Übung zur guten Gewohnheit gemacht habe. Da freue ich mich über gelungene Beziehungen, gewonnene Wetten und über all die großen und kleinen Siege gegen den inneren Schweinehund. Manches ging ganz leicht, etliches war schwere Arbeit.

Dann suche ich mir die größeren/wichtigeren Erfolge heraus und denke darüber nach, welche meiner Stärken zu diesem Erfolg geführt haben. Bescheidenheit ist fehl am Platz, ich richte den Fokus auf meine eigene Leistung, auf meinen Anteil am Erfolg. Zu jedem Erfolg haben mehrere Stärken von mir beigetragen, diese schreibe ich mir alle auf.

Ich danke dem Leben, das es gut mit mir meint, und ich danke mir selber: Ich bin voller Talente und freue mich darüber. Ich feiere meine Erfolge! Diese Erfolgslisten kann ich mir immer wieder herholen, um mich selbst zu stärken und anzufeuern, und ich kann sie laufend erweitern.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Erfolgserinnerungen auch mehr.

Gutes Erfolge feiern!

Dienstag, 7. Dezember 2010

7.12.: Der Nase nach!


Zutaten: Alles, was in der eigenen Wohnung gut riecht

Rezept: Der Advent duftet: Nach Lebkuchen, Zimt, Nelken, Mandarinen, … Den Geruch von gerade ausgeblasenen Kerzen verbinden viele das ganze Jahr über mit Weihnachten. Der Geruchssinn wirkt sehr schnell und direkt, ein Duft kann Erinnerungen hervorrufen und auch sehr einfach Wohlbefinden erzeugen.

Heute gehe ich mit der Nase voran durch die Wohnung, auf der Suche nach Wohlgerüchen. Zuerst bereite ich meine Nase darauf vor, indem ich mit den Daumen der Länge nach die Nasenflügel warm reibe. Dann mache ich mich auf: Zum Schrank mit den Parfums, zur Lade mit den Tees und dem Kaffee, zum Gewürzregal. Kann ich alle Gewürze am Duft erkennen?

Die aufsteigenden schönen Erinnerungen bekommen Raum. Ich zerreibe Lavendelblüten aus dem Urlaub und denke an den Sommer. Das Glühweingewürz erinnert mich an eine nette Feier mit FreundInnen vor zwei Jahren. Der Lebkuchenduft macht bei mir allgemein gute Laune.

Zum Abschluss stelle ich mir ein Duftglas auf den Schreibtisch: Ein Einmachglas, z.B. mit Rosmarinnadeln, mit dem ich zwischendurch auf eine kleine Duftreise gehen kann.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Düften auch mehr.

Genüssliches Dufterleben!

Montag, 6. Dezember 2010

6.12.: Freude verschenken


Zutaten: Fantasie und alles, was für die eigene Idee nötig ist

Rezept: Ich beschenke mich heute, indem ich jemand anderem eine Freude mache. Sowohl beim christlichen Brauch des Nikolaus als auch beim jüdischen Fest Chanukka geht es unter anderem auch darum, andere zu beschenken. Wem in meinem Umfeld möchte ich heute etwas Gutes tun? Hier ein paar Ideen zur Anregung der Fantasie: Einen Brief an meine Tante schreiben. Meinem Bruder Blumen ins Büro bringen. Dem Arbeitskollegen einen Schokonikolo auf den Tisch stellen. Die Chefin auf einen Punsch einladen. Den Partner mit einer Massage überraschen. Die Freundin im Ausland anrufen. Mit der Tochter einen Schneemann bauen. Der Nachbarin einen Weihnachtsstern bringen …

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Idee auch mehr.

Gutes Freude teilen!


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Sonntag, 5. Dezember 2010

5.12.: Mein Lieblingsplatz im eigenen Reich


Zutaten: Ein Eckchen im Zimmer, Lieblingsgegenstände, … oder einfach viel Fantasie, Papier und Stift

Rezept: Das eigene Zimmer, die Wohnung oder das Haus sind meist grundsätzlich nach dem eigenen Geschmack eingerichtet. Mit der Zeit sammelt sich aber viel an und durch den alltäglichen Gebrauch sind die meisten Bereiche inzwischen vor allem praktisch.

Heute richte ich mir MEIN Platzerl her: Ich mache mir eine gemütliche Leseecke mit Lehnstuhl, Leselampe, Kerzen, Decke, meinem Tagebuch und den aktuellen Lieblingsbüchern griffbereit auf dem Tisch – dann hole ich mir dazu noch eine Tasse Tee und schon kann ich eintauchen in das Lesevergnügen! Oder ich dekoriere mein Wohnzimmer weihnachtlich, weil es so gut zur Dezemberstimmung passt und damit festlich und gemütlich zugleich ist. Oder ich richte meinen Hausaltar her – meiner Konfession entsprechend oder meinen ganz persönlichen, mit Symbolen und Gegenständen für jene Bereiche die mir wichtig sind, für die ich dankbar bin und für die ich mir etwas wünsche. Oder …

Ich setze meine Ideen gleich um und gestalte mir meinen neuen Lieblingsplatz. Oder ich plane erst mal, wie alles aussehen soll und trage mir für die Umsetzung und Gestaltung einen fixen Termin in meinen Kalender ein – möglichst in den nächsten Tagen.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Raum auch mehr.

Mehr Überlegungen dazu können im Blogpost vom Jänner nachgelesen werden.

Gutes Platz schaffen!

Samstag, 4. Dezember 2010

4.12.: Mit allen Sinnen genießen

Zutaten: Die nächste Mahlzeit, evtl. Kerze und Tischdekoration

Rezept: Das Wochenende ist ein guter Zeitpunkt, um sich mit viel Muße dem Essen zu widmen. Was auch immer meine nächste Mahlzeit ist: Ich genieße diese mit allen Sinnen.

Ich habe den Tisch schön gedeckt und eine Kerze angezündet, bevor ich mich zum Essen setze. Mein Essplatz ist ein besonderer Ort. Zuerst schaue ich das Essen genauer an: Welche Farben, welche Formen liegen auf dem Teller? Ich sehe, wie der Dampf hochsteigt, wenn die Mahlzeit noch heiß ist. Welche verschiedenen Gerüche steigen vom Teller auf?

Ich esse in Stille, weil ich Bissen für Bissen genieße. Ich höre, wie es unterschiedlich klingt, je nachdem, wovon ich abbeiße und was ich kaue. Ich lasse mich nicht von Zeitung, Fernseher oder Radio ablenken. Ich koste und schmecke jeden Bissen ganz bewusst, ich lasse mir das Essen auf der Zunge zergehen. Jede Komponente fühlt sich anders an im Mund: knackig oder weich, fest oder flaumig, mehr zu kauen, zu schlecken oder zu knabbern.

Wenn ich fertig bin bleibe ich noch eine Weile sitzen und spüre das angenehme Gefühl der Sattheit. Ich habe gut gegessen, mir damit Gutes getan. Ich bin dankbar für jede Mahlzeit, mit der ich mich und meinen Körper versorge.

Dauer: 15 Minuten (zusätzlich zur normalen Esszeit), je nach vorhandener Zeit und Essen auch mehr.

Guten Appetit!

Freitag, 3. Dezember 2010

3.12.: Den Ton angeben


Zutaten: Die eigene Stimme; ein ungestörter Ort

Rezept: Wir sind von Geräuschen umgeben und auch in uns spielt sich akustisch einiges ab. Heute gebe ich den Ton an und nutze dafür meine Stimme als Instrument.

Als Einstieg seufze ich: Laut und leise, genüsslich und erschöpft, mehrmals, in verschiedenen Tonlagen. Seufzen aktiviert den Atem und damit auch mich. Anschließend spüre ich mit geschlossenen Augen in meinen Körper hinein: Wie fühlt sich das an?

Dann summe ich drauf los. Auch hierbei spiele ich mit der Lautstärke und der Tonlage, bis ich einen Ton gefunden habe der sich besonders gut anfühlt; diesen summe ich eine Weile. Anschließend sitze/stehe/liege ich in Ruhe um dem nachzufühlen. Dann nochmal: länger summen und länger nachfühlen.

Dauer: 15 Minuten, je nach Vorhandensein von Zeit und Tönen auch mehr.

Fröhliches Experimentieren!

Donnerstag, 2. Dezember 2010

2.12.: Eine kleine Handmassage


Zutaten: keine erforderlich, evtl. Handcreme/Massageöl o.ä. [Notizbuch/Block, Stift]

Rezept: Meine Hände sind im Dauereinsatz: Beim Tippen am PC, beim Tragen von Lasten, beim Greifen nach den Sternen, bei der Verwendung von Instrumenten, Besteck oder Werkzeug, beim Gestikulieren, bei der höflichen Begrüßung - und auch wenn ich jemanden streichle, an der Hand nehme, liebkose.

Heute tue ich meinen Händen und damit mir selber etwas Gutes. Je nach Vorhandensein und Geschmack nehme ich Handcreme, Öl o.ä. zur Hand und beginne, meine Hände zu massieren. Ich reibe die Handflächen aneinander, ahme Bewegungen des Händewaschens und –eincremens nach und reibe dann mit dem Daumen die Handfläche Stückchen für Stückchen.

Jetzt kommen die Finger dran: Einer nach dem anderen wird gerubbelt und gedrückt, innen und außen, auch die Daumen selbst werden nicht vergessen. Nach dem kräftigen Massieren reibe ich die Handteller, den Handrücken, die Handgelenke und die Finger sanft und streichle sie.

Beim Tun entstehen sicher auch noch weitere Ideen! Ich danke meinen Händen für die guten Dienste, die sie mir leisten. Wenn ich möchte, schreibe ich meine Gedanken dazu auf.

Dauer: 15 Minuten, je nach vorhandener Zeit und Größe der Hände auch mehr.

Gutes Genießen!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

1.12.: Mein Wunschzettel


Zutaten: Notizbuch/Block, Stift

Rezept: In Ruhe in mich gehen: Was wünsche ich mir vom Dezember, wie wird der Jahresausklang ein gelungener? Viele haben in ihrer Kindheit einen Brief ans Christkind geschrieben (oder tun das auch jetzt noch). Dieser Wunschzettel ist an mich selber gerichtet: Wie soll dieser Monat werden? Obwohl im Dezember von vielen der Advent gefeiert wird, ist es doch für die meisten Menschen alles andere als „die stillste Zeit des Jahres“. Gerade jetzt tut es gut, inne zu halten und in Ruhe zu überlegen, was und wer mir wichtig ist. All das schreibe ich auf (und platziere es gut sichtbar), damit ich es jederzeit nachlesen kann. Ich denke an mich!

Dauer: 15 Minuten, ja nach vorhandener Zeit und Muße auch mehr.

Viel Spaß beim Wünschen!

Die Anleitungen für eine Viertelstunde für mehr Lebensbalance kommen nun täglich - 31 mal, für einen guten Jahresausklang und überkonfessionell. Wer vor hat, die Übungen auch regelmäßig zu machen, kann ein extra Büchlein oder einen Notizblock dafür verwenden und die Überlegungen auch mitnotieren.

Im Jänner folgt eine Einladung zu einem kostenlosen Kurzworkshop zum Austausch über die Erfahrungen.

Mittwoch, 10. November 2010

Balance aus Anspannung und Entspannung


Bald ist es wieder soweit: Der Advent naht, der Dezember rückt näher und damit auch die neue Auflage des täglichen Newsletters mit Anleitungen für "Die tägliche Viertelstunde für mehr Lebensbalance".

Der Titel, vor rund einem Jahr entstanden, spricht an und steht inzwischen für mehr: Letzte Woche waren rund 100 Menschen beim gleichlautenden Vortrag beim Tag der Psychologie im Wiener Rathaus. Welch ein Spaß, in ein Mikrophon zu schnauben wie ein Pferd und damit das Publikum zum Mitmachen zu animieren (das Schnauben ist eine einfache Sache, um die Kiefermuskulatur zu lockern).

Der Artikel darüber in der Freizeit-Beilage des Kurier hat ein wunderbares Echo ausgelöst und so arbeite ich hochmotiviert an Newsletter und Adventkalender. Dass die Zeit schon wieder knapp wird, verstärkt die Sache nur - auch unter (Zeit-)Druck tauchen bei mir immer wieder gute und kreative Ideen auf.

Wichtig ist besonders in solchen Phasen aber die Balance zwischen Anspannung und Entspannung. Der Waldspaziergang, Tai Chi und Qi Gong Übungen, zwischendurch 20 min ruhig liegen und die Gedanken ziehen lassen, bewusstes Atmen, die Pause (in der ich mich zum Essen hinsetze oder mich für Übungen bewege), der Krimi als Freizeitlektüre... All das dient mir als Ausgleich und Erholung.

In anstrengenden Zeiten (auch in denen, die sehr lustvoll sind) ist es besonders wichtig, immer wieder die Energieressourcen aufzufüllen und zu stärken: Welche Dinge helfen Ihnen/Dir dabei? Eine Viertelstunde ist gut investierte Zeit, wenn dabei eine Liste entsteht, auf die im Stress zurückgegriffen wird - wie ein Knoten im Taschentuch erinnert sie an die notwendige Entspannung.

Viel Vergnügen!

Der Newsletter kann übrigens einfach abonniert werden unter www.diereiter.at - damit werden im Dezember 31 Anleitungen für "Die tägliche Viertelstunde für mehr Lebensbalance" frei Haus geliefert.

Donnerstag, 23. September 2010

Mei liabste Zeit

Ein wunderbarer Herbsttag! Sonnig, angenehm warm, so schön bunt - mein Blick geht hin und her zwischen Bildschirm und Garten. Ich mag September, weil ich noch aus Schul- und Unitagen diese Aufbruchsstimmung verinnerlicht habe: neues Semester, neues Schuljahr, viel Neues möglich.

Vor Kurzem am Telefon: "Herbst ist meine liebste Jahreszeit", sagt eine gute Bekannte. Mmmh, ich mag ja alle Jahreszeiten; mir ist immer grad die aktuelle auch die liebste.

Bis gestern war es noch unklar, wie diese Zeit zu benennen ist: Ein Workshop-Teilnehmer lobte den "schönen Spätsommer", für mich war es schon Herbst (aber eben eher aus Semester-Beginn-Gründen), während meine Freundin Maria eine andere Sichtweise offenbarte: "Jetzt im Winter wird das Ausflugsgasthaus nicht so attraktiv sein".

Offiziell ist seit heute Herbst. Ich wünsch mir viele sonnige Tage, freue mich aber auch auf die nebeligen und die regnerischen... und dann auch auf den ersten Schnee!
Denn der nächste Winter kommt bestimmt - und im Dezember dann auch wieder die tägliche Viertelstunde für mehr Lebensbalance. Rechtzeitig zum Jahreswechsel, in der dunklen Zeit des Jahres.

Für heute eine Anregung (für eine Viertelstunde oder mehr): Welche ist deine liebste Jahreszeit? Was ist das Beste an jedem einzelnen Monat? Nachdenken, aufschreiben und dann etwas dazu malen, Fotos, Ausschnitte aus Zeitschriften und Postkarten dazu kleben,... Am Schluss das Kunstwerk an einen guten Platz legen oder aufhängen. Bei Frust nachschauen und aufheitern lassen.
Viel Spaß!

Montag, 30. August 2010

Mut zum Träumen


Eine liebe Freundin von mir ist gerade abgereist und schon neu angekommen: sie verbringt gut ein Jahr im Ausland. Ich habe über Skype gerade ihre Stimme hören können, nachdem sie heute schon per Mail kund getan hatte, dass es ihr gut geht - ach, ich freu mich!

Ich freu mich für sie, weil es ihr gut geht; weil sie sich einen großen Traum verwirklicht hat. Ich freu mich für mich selbst, weil es auch mich bereichert, wenn meine Lieben sich auf machen. Außerdem werde ich sie im Herbst besuchen, "ihre" Stadt kennen lernen und mir damit auch ein bißchen was von ihrem Abenteuer gönnen - es ist, als ob Sternenstaub auf mich rieseln würde...

Die Abenteuer führen nicht immer in fremde Länder; manchmal führen sie geradewegs in eineN selbst (Stichwort: Psychotherapie) oder in das Leben mit einem oder mehreren anderen Menschen. Es tut mir gut, so viele verschiedene Lebensmodelle und verwirklichte Träume um mich herum zu sehen! Es inspiriert mich und verleiht auch mir Mut und Energie, um meine Träume zu verfolgen und umzusetzen.

Zwei Sprüche, die mir dazu im Kopf herum gehen; Gedanken, mit denen ich spiele (was für eine schöne Redewendung!):

1. Neid deutet auf einen Wunsch hin, für den uns der Mut zur Verwirklichung fehlt.
2. MUT ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern ein TROTZDEM.

Enough food for thoughts - genug Stoff zum Nachdenken? Dachte ich mir! :-)
Viel Vergnügen dabei, den Träumen und der Angst auf die Spur zu kommen und den Mut aufzubringen!

Montag, 19. Juli 2010

Ich darf, du darfst, wir dürfen

Die Web-ExpertInnen in meinem FreundInnenkreis sind sich einig: Gebloggt muss mindestens einmal pro Woche werden - ich halte zur Zeit bei einmal im Monat.
Meine Expertise liegt allerdings auch bei Lebensplan - Lebensbalance und da kann ich nur sagen: Auch diese Frequenz ist okay. Schließlich möchte ich nicht in unnötigen Stress verfallen, um meinen Blog zu füllen, in dem es unter anderem darum geht, anderen zu mehr Lebensbalance zu verhelfen! :-)

Der häufigere Blog-Eintrag ist ein klassischer Fall für ein "Sollen": "Ich sollte öfter bloggen...".
Was in meinen Coachings immer wieder ein wichtiges Thema ist: "Sollen" und "Müssen" ersetzen durch "Dürfen". Das ist eine kleine Übung, die einfach zwischendurch gemacht werden kann; jedes Mal, wenn ich mir denke "ich sollte..." oder "ich müsste..." den Satz umzuformulieren in "ich darf..."! Macht auch schöne neue Gedankenwelten und emotionale Möglichkeiten auf, wenn ich ein "ich muss..." umwandle in ein "ich darf...".

Es steckt etwas anderes drinnen. Wenn ich einen Arbeitstermin wahrnehmen MUSS, dann schwingt da Zwang mit, vielleicht auch Unwillen. Wenn ich ihn wahrnehmen DARF, dann fokussiere ich auf die positiven Seiten: ich bin froh, dass ich den Termin habe, es bedeutet, dass ich Arbeit habe, für die ich mich freiwillig entscheide (nämlich jeden Tag aufs Neue).

Die Umformulierung macht bei jedem einzelnen Mal etwas auf und weit; nach längerer Anwendung kann sich durchaus ein angenehmes Grundschwingen einstellen. Viel Vergnügen beim Dürfen!

Donnerstag, 17. Juni 2010

Frauengruppen - Männergruppen

Ich bin wieder eingetaucht in die Frauen-Coaching-Woche: Ich hab mir die Nachbereitung vorgenommen und die Fotos durchgeschaut. Das ist schon eine besondere Energie dort...

Dieses Arbeiten in Frauen-Zusammenhängen setzt eine eigene Energie frei; vieles muss nicht thematisiert werden, Geschlechterverhältnisse können angesprochen werden ohne dass sie sich in der Gruppe gleich direkt inszenieren.
Einfach mal aussteigen aus dem Alltag, der auch immer geprägt ist davon, wie mir als Frau begegnet wird.
Gleichzeitig ist jede Gruppe voller unterschiedlicher Persönlichkeiten, mit einer jeweils ganz individuellen Geschichte - keine Frau gleicht der anderen.

Es gibt das Gemeinsame und das Ergänzende.

Ich stolpere zur Zeit recht häufig über Artikel zu Burschen- und Männerarbeit; ja, in geschlechtshomogenen Gruppen zu arbeiten hat was für sich. Deshalb frage ich mich, warum es immer wieder Irritationen auslöst, wenn ich in reinen Frauenzusammenhängen arbeite. Angst? Wenn ja, wovor?

Direkt nett ist es dann ja, wenn ich gefragt werde, ob ich auch reine Männergruppen anbiete... Tja, mal sehen, ob sich das in diesem Leben noch ausgeht ;-)

In gemischtgeschlechtlichen Gruppen zu arbeiten ist hingegen auch möglich, aber halt anders. Für die Frauen-Coaching-Woche ist es per definitionem keine Option.

Eine Anleitung für die persönliche Viertelstunde zum Thema ist einfach: In welchen Gruppen fühle ich mich am wohlsten? Was ist es, das mir daran gefällt? Was irritiert mich an anderen Gruppen? Wie schaut meine ideale Gruppe aus für die Arbeit, wie für Freizeit oder Urlaub?

Abschließend noch etwas Grundlegendes: Gruppen stellen eine Vielzahl von Ressourcen zur Verfügung und in jeder Gruppe ist Lernen möglich und oft verdichtet es sich.

Viel Vergnügen beim Finden der passenden Gruppe!

Freitag, 30. April 2010

30.4.: Vappu - Finnische Sehnsucht

Die Finnland-Sehnsucht packt mich schon wieder, wie jedes Jahr um diese Zeit.
Gut, dass ich schon fix weiß, dass es im Sommer wieder in den Norden gehen wird! Die Coaching-Woche gibt auch anderen Frauen im Aufbruch die Gelegenheit dazu (mehr Infos dazu hier: www.diereiter.at).

Heute, am 30. April, wird in Finnland Vappu gefeiert. Vor ein paar Jahren habe ich dazu einen Text geschrieben - es war die Zeit, als ich von einer Karriere als Reisejournalistin träumte. Hier darf der Text nun endlich die Öffentlichkeit erhalten, für die er geschrieben wurde.

Feier-Gebräuche aus anderen Gegenden der Welt können Anregungen bieten für die nächste eigene Party - viel Spaß beim Lesen und Planen!
Daniela

Vappu – ein Hoch der höheren Bildung
Während der Rest der Welt (oder zumindest weite Teile davon) den Tag der Arbeit begehen, wird in Finnland die höhere Bildung gefeiert.
Von Daniela Reiter

Ende April erwacht Finnland gerade aus dem Winterschlaf und räkelt sich. Wer die dunklen und kalten Monate dort verbracht hat, empfindet das erste zarte Grün an den Bäumen und Sträuchern als beeindruckende Explosion. Für aus südlicheren Gefilden Kommende mutet es eher karg und nackt an. Die Temperaturen sind gerade erst über den Nullpunkt gekrochen, doch das genügt, um das üppigste Fest der Saison zu feiern: Vappu.

Pisa in Finnland


Das Land, das seit der Pisastudie in aller Munde ist, verdient sich diese Aufmerksamkeit. Ist doch die AkademikerInnenrate eine der höchsten und das Land und seine Bevölkerung in höchstem Maße bildungshungrig und studierendenfreundlich. Diese Sympathie kumuliert am 30. April, wenn alle, die jemals maturiert oder ein Studium abgeschlossen haben, ihre weißen Kappen auspacken, um gemeinsam ein ekstatisches Fest zu feiern. Das ist der richtige Zeitpunkt, um Helsinki von einer besonderen Seite kennen zu lernen.

Patchworkprunk

Am späten Nachmittag füllen sich der Park auf der Prunkeinkaufsstraße Esplanade (das muss man sich jetzt im Europavergleich provinziell und beschaulich vorstellen, eher Gmundner Esplanade als Champs Elysee) und die umliegenden Kaffeehäuser mit Menschen aller Altersgruppen. Die meisten tragen ihre weißen Kappen („Ylioppilaslakki“), die aktuell Studierenden außerdem ihre bunten Verbindungsoveralls.

Studierendenverbindungen sind in Finnland anders konnotiert als in Österreich. Je nach Studienrichtung und Herkunftsregion schließen sich die Studentinnen und Studenten zusammen. Jede Studienrichtung hat ihre eigene Farbe für die Overalls („Haalarit“), die im Laufe der Zeit und der Parties (wo sie allemal dem Dresscode entsprechen) mit allerlei Aufnähern und Buttons bestückt werden. Manche tauschen ganze Ärmel oder andere Stücke mit Menschen aus befreundeten Verbindungen, und so werden die Overalls immer bunter und individueller.

Gekrönt mit einer weißen Kappe

Solche Overalls tragen auch die Studierenden, die am Nachmittag des 30. April die Ehrenaufgabe innehaben: Von einem Kran aus wird mit großem Tamtam die nackte Schönheit im Brunnen neben dem Marktplatz, Havis Amanda, gewaschen und bekleidet. Die Menge wird immer dichter, die Frequenz der knallenden Sektkorken höher, bis zum Höhepunkt: Pünktlich um 18h wird Havis Amanda eine weiße Kappe aufgesetzt, worauf tobender Jubel ausbricht. Und dann passiert mit diesem stillen, zurückhaltenden Volk etwas Sonderbares: Mit großem Enthusiasmus und nicht weniger Rührung schütteln alle, ob jung, ob alt, ihre weißen Kappen hoch in der Luft. Ein zauberhafter Moment, dessen Stimmung sich nur unzureichend beschreiben lässt – dazu muss man schon vor Ort sein.

Picknick mit Regen und Eis

Es gibt eigene Vappu-Spezialitäten wie das picksüße Gebäck „Tippaleipä“, das nur zu dieser Zeit verkauft wird, bunte Ballons und Sima (ein vergorenes Getränk, in dem Zitronen und Rosinen enthalten sind) für die Kinder, und für die Erwachsenen Sekt, der hier wirklich nur zu speziellen Anlässen getrunken wird und vor Vappu im Angebot in den staatlichen „Alko-Läden“ erhältlich ist. Oft wird bis zum nächsten Tag weiter gefeiert. Am ersten Mai versammelt sich ganz Helsinki dann zum kollektiven Picknick im großen Kaivopuisto („Felsenpark“), von dem aus die Sicht auf das Meer (und nicht selten auf noch dort schwimmende Eisschollen!) herrlich ist. Den ganzen Tag wird dort in kleineren und größeren Gruppen im Freien gefeiert, egal wie die Witterungsverhältnisse sind. Bei Regen sitzt man eben unter Plastikplanen (die Studierenden) oder Partyzelten (die Alumnae und Alumni). Alle paar Meter hat sich eine Musikgruppe gefunden, und sonst kommt die Beschallung aus einem mitgebrachten Radio oder der Verstärkeranlage des VW-Busses.

Anlässe zum Feiern gibt es genug: Ob der (herannahende) Frühling, die Arbeit (einer der wenigen Tage im Übrigen, wo diese im protestantischen Finnland ruht), die Matura (die jeweils im Mai stattfindet) oder das Studium (begonnen, mittendrin oder abgeschlossen) bleibt letztlich gleich: Hauptsache Party!

Montag, 26. April 2010

Jo, mia san mim Radl do!

Es braucht oft so wenig, um den Moment genießen zu können und glücklich zu sein...

Heute habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, den weiten Weg von der Innenstadt bis nach Hause an den Waldrand mit dem Rad zu fahren - ich hatte es gerade aus der Werkstatt geholt, wo es endlich fit gemacht wurde, um mich jetzt in weiterer Folge fit zu machen... :-)

Bisher erschien mir der Weg immer viel zu weit und ich hab das Rad vorher mit dem Zug in die Stadt befördert um dort damit herum zu fahren. Heute jedoch hatte ich Zeit und Energie und so hat mich eine schöne Abwechslung belohnt: Der Weg führte durch mir neue Straßen und den Lainzer Tiergarten entlang und das Wetter hat auch mitgespielt - der sich bereits länger ankündigende Regen ging erst nieder, als das Rad schon in seinem Stall und ich ebenfalls im Trockenen war.

Jetzt fühle ich mich, als hätte ich eine große Abenteuerreise hinter mir (siehe "Reisen für mehr Lebensbalance: Der Mini-Urlaub"); ich hab die frische Luft genossen, mich bewegt, Neues entdeckt und ich werde heute sicher gut schlafen!

Ach, es ist schön, wenn die Temperaturen endlich frühlingshaft warm sind!
Viel Spaß beim Starten in den Frühling,
Daniela

Donnerstag, 8. April 2010

Reisen für mehr Lebensbalance: Der Mini-Urlaub

Die große Reise geht sich nicht immer aus und doch scheinen manche ständig urlaubsreif zu sein...

Für eine kostengünstige und schnell umzusetzende Erholungsreise empfehle ich, was Keri Smith in ihrem wunderbar inspirierenden Buch "Living out loud. Activities to fuel a creative life" als Mini-Vacation beschreibt:

Mir einen schönen Platz in der nahen Umgebung suchen (der Teich im Park, das nette Café ums Eck,...) und auf eine Reise dorthin aufbrechen. Die Tasche packen, als ob ich auf Kurzurlaub wäre (Wasserflasche, Buch zum Lesen, Schreibzeug, vielleicht auch Ansichtskarten, eine Jause,...) und losziehen.
Mich selber in die Stimmung versetzen, als ob ich im Ausland oder an einem anderen Platz im eigenen Land wäre und los geht's!

Besonders jetzt im Frühling eine einfache und lustvolle Sache zum Genießen!
Schöne Reise!

Mittwoch, 31. März 2010

Strickschick - mein einfacher Luxus

Das vergangene Wochenende war ein richtig luxuriöses - luxuriös in einer sehr zeitgenössischen Bedeutung: Der Luxus waren Zeit und Gelassenheit.

Gemacht haben wir damit folgendes: Kochen, gut essen, spazieren gehen, Gartenarbeit, reden, spielen, Handarbeit. Dazwischen ein Tänzchen, viel kuscheln und der Luxus (hier ist er wieder), am Freitag um halb zehn am Abend schon im Bett zu liegen und tief zu schlafen. Unaufregend und unaufgeregt, so richtig der Entspannung dienend.

Ich hab die Zeit genutzt, um in meinen Schätzen zu kramen und meine Sammlung an Bastelmaterial zu sichten und zu sortieren. Das hat die Basis geschaffen für die kleine Revolution die dann folgte: Ich habe nach fünfzehn Jahren zum ersten Mal gestrickt. Überrascht war ich davon, dass meine Hände sofort wussten, was zu tun ist mit Wolle und Stricknadeln. Eine beruhigende Arbeit, die ein bissl Konzentration erfordert aber genug Platz zum Nachdenken und Träumen lässt. Ich hab mich entschieden, den Ehrgeiz außen vor zu lassen und stattdessen Platz zu machen für die Lust am Ausprobieren und die Freude am Experimentieren. Ein befriedigendes Gefühl, selber produzierte Dinge in den Händen zu halten!

Angesteckt haben mich meine Freundinnen Sandra in Wien, Irene in New York und Monika, die in Tansania Helena aus Wasso das Sockenstricken beigebracht hat.

Handarbeit kommt wieder in Mode: In New York hab ich schon letztes Jahr ein Strickgeschäft mit Café entdeckt, wo neben dem Materialverkauf auch Kurse stattfinden – mitten im angesagten SoHo.
In der New York Times Beilage des Standard war diese Woche ein Artikel zu finden über ein Näh-Café in Paris: Nähmaschinen gibt es dort zu mieten wie Computer in einem Internetcafé; dazu Unterstützung bei Änderungsarbeiten und Nähkurse.

Mir gefallen diese Ideen, passen sie doch so gut zu meinem Jahresmotto: Repair, reuse, recycle, reduce. Aus alten Kleidungsstücken neue zu machen, Kaputtgegangenes zu flicken, aber auch einfach die Techniken und Werkzeuge (wie z.B. Stricknadeln) wieder zu verwenden.

Meine Schätze vom vergangenen Wochenende: eine Umhängetasche (ich wollte die Strickprobe dann doch auch gleich zu etwas Brauchbarem machen) und ein Wendearmband aus Stoff. Dazu ein gscheiter Schnupfen und rote Backen, weil ich unbedingt schon auf der Terrasse arbeiten wollte, um die ersten Sonnenstrahlen gebührend zu feiern – und ein tief befriedigtes Gefühl, das alles selber gemacht zu haben. Jetzt stricke ich an einem Schal.

Für eine Viertelstunde für mehr Lebensbalance: Welche Handarbeits- oder Handwerkstechnik möchte ich (wiedermal) ausprobieren? Hinsetzen und nachdenken, was interessant sein könnte und was die nächsten Schritte sind, um das auch bald tun zu können: Termin(e) eintragen im Kalender, die Utensilien suchen, einen Kurs buchen oder die Person kontaktieren, die dabei behilflich sein kann (Danke Mama für Wolle und Nadeln!).

Viel Spaß beim Werken!
Daniela

Mittwoch, 10. März 2010

Body of Activism



Immer noch UNO Frauenstatuskommission.

Die rhetorische Frage einer spannenden Frau, Nia Robinson, auf einem Panel hat mich beeindruckt: "How can I be in this body and not be an activist?".

Für Nia hat die Frage noch eine weitere Komponente, da sie als "Woman of Color" gesprochen hat; ich finde es aber auch für mich als weiße Frau wichtig: Wie kann ich in diesem Körper sein und keine Aktivistin?

Aber es geht natürlich darüber hinaus: Nicht nur persönliche Betroffenheit führt zu Aktivismus; persönliche Betroffenheit kann auch daraus entstehen, dass mir betroffene Menschen am Herzen liegen.

Was liegt dir am Herzen; In welchen Bereichen bist du AktivistIn?

Montag, 8. März 2010

Internationaler Weltfrauentag 2010

Internationaler Weltfrauentag - ich wünsche euch allen da draußen alles Gute!
Es gibt noch viel zu tun; das wird nicht zuletzt hier bei der 54. Sitzung der UN Frauenstatuskommission deutlich.

Heute habe ich schon wieder gehört, dass die jungen Frauen auslassen, da sie meinten, dass Gleichstellung bereits erreicht sei. Die erfahrenen Feministinnen scheinen frustriert darüber, dass sie niemanden für die Übergabe der Agenden finden.
Hmm,... here I am! Here we are! We are many! Are we many?

Ich fühle mich mit meinen Anliegen keinenfalls allein, beobachte aber auch, dass viele Frauen erst etwas später im Leben für sich erkennen (müssen), dass bei Weitem noch nicht alles geregelt und geklärt ist:
# Wenn sich der Karriereverlauf verlangsamt und die jüngeren, schlechter qualifizierten Männer an einer vorbeiziehen.
# Wenn in einer bisher gleichberechtigten Partnerschaft beim ersten oder zweiten Kind schleichend oder plötzlich ein Rückfall in alte Rollen und Aufgabenverteilungen stattfindet.
# Wenn das eigene ehrenamtliche Engagement in Politik und Vereinen unbedankt bleibt, während die Kollegen Öffentlichkeit und Anerkennung bekommen.
# Wenn der eigene Erfolg als "Quotenergebnis" herabgesetzt wird.
# Wenn die Luft dünn wird beim Aufstieg in Beruf und Politik.

Unsere älteren Schwestern haben schon viel erreicht für uns, unsere Arbeit startet auf einem anderen Level - aber es bleibt Arbeit und sie muss gemacht werden!

Ich lade dazu ein, sich 15 Minuten Zeit zu nehmen und sich Gedanken zu machen: Was kann ich heute oder morgen tun, um zu Geschlechtergerechtigkeit beizutragen?

Viel Spaß beim Retten der Welt,
Daniela

Freitag, 5. März 2010

Polepole & Inshallah



Reisen bildet und in Tanzania habe ich besonders viel gelernt. Was ich davon schon deutlich spüre und was ich mir auch gut hinüberretten mag in den Alltag: Polepole & Inshallah!

"Polepole" ist oft zu hören und meint soviel wie "langsam, langsam" - eine wichtige Lektion, die ich in meiner Arbeit immer wieder weiter gebe und doch selber so oft nicht beherzige. Ein besonders schöner Moment war es mich selber dabei zu beobachten wie langsam und gemächlich mein Gehtempo in Tansania wurde. Jetzt sitze ich in New York und bin gespannt, ob ich das in den Straßen Manhattans beibehalten werde...

"Inshallah" ist in Tansania auch imer wieder zu hören und auch zu lesen (z.B. auf öffentlichen Bussen, "Dallah-Dallah" genannt, die oft in halsbrecherischem Tempo unterwegs sind) und meint "So Gott will". Ich übersetze das für mich gerne auch in einen weltlichen Kontext: Wie es kommt, so ist es und so wird es gut sein. Ich kann nur so wenig planen und kontrollieren und es tut mir gut, mir das auch immer wieder mal vor Augen zu führen.



Meine Lernaufgabe für dieses Jahr (die ich für mich identifiziert habe) lautete "Ich kann nicht alles (auf einmal) haben". Dank Armin aus der Reisegruppe ist aus der Aufgabe eine Verheißung geworden: "Ich darf aus der Fülle schöpfen".

Ein gutes Wahrnehmen der Fülle und ein lustvolles Schöpfen daraus wünscht
Daniela

Donnerstag, 4. März 2010

Asante sana, Tansania - vielen Dank!

Drei wunderbare Wochen im traumhaft schönen Tansania: ich bin dankbar für die Fülle an schönen Erlebnissen, bereichernden Begegnungen und dem vielen Glück das wir hatten auf dieser Reise.

Reisen ist Lernen, doch die Dichte des Lehrstoffes wird durch mehrere Faktoren abgefedert. Das "Im-Hier-und-Jetzt-Sein" und dieses auf sich selbst zurück geworfen sein in einem fremden Land sind auf Reisen erholsam [im Gegensatz zu dem was wohl viele Menschen erleben, die für länger, für eine unbekannte Zeitspanne oder für immer in die Fremde ziehen].

Die Migration, das Herumziehen der Tierherden (Zebras, Antilopen, Gnus), ist ein beeindruckendes Schauspiel, das uns unverhofft geschenkt wurde. Fragen zum eigenen Herumziehen und zu Migration allgemein drängen sich auf.

Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Völkern und Stämmen regen darüber hinaus zum Denken an. Die an uns gerichtetetn Fragen beschäftigen nachhaltig: Wie sind unsere Stämme organisiert?

Aus der Entfernung, in der Hütte der Tatoga-Frauen sitzend, erscheint mir "unser" Lebensstil nicht mehr so selbstverständlich, sehe ich auch eine gewisse Verarmung. Das individualisierte Leben, kleine oder keine Familien, eine Loslösung der und von den "Elders", das oft einsame Aufziehen einzelner Kinder statt dem Aufwachsen in einem generationenübergreifenenden größeren Familienverband, dazu die Entfremdung von Natur und Erde.

Dabei ist mir klar, dass ich nicht tauschen wollen würde (und auch nicht könnte). Die Irritation durch die Fragen, Überlegungen und Diskussionen möchte ich mir aber länger beibehalten.

Ein bisschen Abstand zum Alltagsleben, die eigene Brille durch eine andere ersetzen und einen neuen Blick auf die eigenen Selbstverständlichkeiten werfen und dann frisch aus der Fülle meines Lebens schöpfen.

Asante sana, Tansania!

Diesen Schuhen und der wunderbaren Herta verdanke ich diese Reise: www.tanzania-zentrum.at/reisen/