Freitag, 29. Januar 2016

Was mich meine Geschirrspülmaschine lehrt

Wir sind alle Lernende. Das sage ich gerne in meinen Workshops und beim Coaching. Nun habe ich es gerade wieder am eigenen Leib erfahren. Doch schön langsam, der Reihe nach.

Heute beim Coaching ein Thema das häufig gebracht wird: Wie besser mit Stress umgehen. Unter anderem haben wir darüber geredet, was die persönlichen Stresssymptome der Coachee sind, woran sie erkennt, dass sie überlastet ist. Das ist ja von Mensch zu Mensch verschieden: da gibt es körperliche Symptome (Verspannungen, Magenschmerzen, Schlafschwierigkeiten,...), emotionale Symptome (Angst, "angerührt" sein, Wut,...), soziale Symptome (unfreundlich werden, sich zurückziehen, herumschreien,...) und kognitive Symptome (Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten,...).


Uns allen gemeinsam ist es aber, dass diese Stresssymptome als Warnsignale dienen (weshalb ich auch der Meinung bin, dass wir eben diesen Anzeichen von Überlastung viel freundlicher, wenn nicht gar dankbar begegnen sollen). Da gibt es die Symptome, die erst auftreten, wenn der Stress schon länger andauert, und solche, die uns als Frühwarnsystem dienen können. Das ist ganz persönlich, kann sich mit der Zeit auch ändern, aber es ist auf alle Fälle wert, da DetektivInnen-Arbeit zu machen: Welche Symptome sind es denn, die dir anzeigen, dass du überfordert bist? Was ist ein frühes Signal, bei welchen Symptomen schrillen deine Alarmglocken schon laut? 



Über all das habe ich nachgedacht - während ich, schnell-schnell, mein Mittagessen gemacht und nebenbei den Geschirrspüler ausgeräumt habe. Nicht viel Zeit, es gibt noch so viel zu tun für das morgige Seminar und für andere AuftraggeberInnen, bevor ich mein Kind vom Kindergarten abhole und mit ihm in die Semesterferien starte (nur mental; wir bleiben hier und gehen heute Nachmittag zu einem Faschingsfest - ist dafür schon alles vorbereitet?)... du kennst das vielleicht in ähnlicher Form. Wie auch immer: Zuerst ist mir der Salat runtergefallen und ich dachte: "Ach ja, daran erkenne ich Überlastung: Dass mir Sachen runterfallen, dass ich schusselig werde." - was besonders ärgerlich ist, weil das meistens noch mehr Arbeit macht und mehr Zeit braucht. Und dann habe ich mir den Kopf angeschlagen, obwohl ich die Maße unserer Geschirrkastln doch kenne und den Geschirrspüler schon seit Jahren ausräume - aber eben nicht in dieser Hektik. Tja, ich habe es verstanden. Bin dankbar (so dankbar, dass ich gleich noch diesen Blogpost schrieben wollte) Pomali, pomali! Jetzt setze ich  mich erst mal in Ruhe zum Essen hin. Und dann schaue ich, was ich von meiner ToDo-Liste streiche. Schönes Wochenende!



Du kennst das und suchst Ideen, wie du deinen Stress reduzieren kannst? Melde dich bei mir und wir vereinbaren einen Coaching-Termin, bei mir vor Ort, in Bewegung im Wienerwald oder auch telefonisch.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Lust, ungeplant

Ich gestehe: Neben meiner großen Liebe gibt es noch eine zweite Leidenschaft, auch groß. Mit meiner großen Liebe feiere ich heuer 15-jähriges Beziehungs-Jubiläum: Finnland. Und auch meine zweite Leidenschaft ist nicht mehr taufrisch: mit NYC hat die Affäre vor mehr als zehn Jahren begonnen. Momentan verzehre ich mich nach beiden - der Jänner ist aber auch eine typische Ferwehzeit. Nicht umsonst werden Urlaubs-Entscheidungen gerne in diesem Monat getroffen!


 An dieser Stelle sei erwähnt, dass es für die großartige Frauen-Coaching-Woche im Land der Mitternachtssonne noch freie Plätze gibt. In dieser Beziehung bin ich offen und so haben dank meiner Einladung immer wieder andere tolle Frauen zumindest einen heißen Flirt mit Finnland. Vielleicht auch Du heuer?


Doch nun mehr zu meiner Liaison mit New York: Ich liebe diese Stadt! Sieben Mal war ich in der vergangenen Dekade dort, jedes Mal zur Frauen-Status-Kommission der UNO. Ein doppelter Gewinn also: Jedes Mal eine spannende Sitzung, viele neue Impulse, etwas zur Rettung der Welt beitragen - und am Abend dann die Stadt erkunden (da die Sitzungen immmer im Februar/ März und immer bis am Abend stattfinden, kenne ich NYC also vor allem in der Dunkelheit ;-) ). Das Schönste daran: Meistens habe ich mich treiben lassen. Bin in einen Bus oder eine U-Bahn gestiegen und einfach irgendwo wieder raus; so habe ich viele verschiedene Teile Manhattans völlig ungeplant erfahren. Habe mich überraschen lassen, bin meiner Intuition gefolgt, habe genossen, was ich vorgefunden habe. Ohne Erwartungen, ohne Plan, und es war jedes Mal ein großartiges Erlebnis.



Es hat Jahre gedauert, bis in meiner "Cognitive Map" die Plätze auch geografisch richtig verortet waren, bis ich Orte benennen konnte. Oder wusste, wie es dort ungefähr aussieht, wenn von einer Gegend die Rede war. Meine Strategien zur Stadt-Erkundung waren eben "Getting lost" und "Wandering  around". Oder, wie es in der aktuellen Ausgabe des Flow-Magazin so treffend heißt: "Wondering around". Der Artikel dort hat mich wieder daran erinnert, dass diese Strategie nicht nur in New York gut funktioniert hat für mich, sondern dass ich sie auch im Alltag oft anwende - sei es am Wochenende, mit der Familie gemeinsam, oder auch an meinen Bürotagen. So gerne ich Pläne, Ziele, Listen und detaillierte Strategien mag: Die Kleinode am Wegesrand, neue Inspiration und Ideen, tauchen an unverplanten Tagen leichter und öfter auf. Außerdem ist es so lustvoll! Und es ist schließlich wunderbar, dass ich die Lust nicht nur bei den viel zu seltenen Treffen mit meiner Affäre verspüre, sondern auch im Alltag, immer wieder.

Wie sind Deine Erfahrungen mit absichtslosem Draufloslaufen? Ich freue mich über Deine Gedanken in Kommentaren und Emails!


Mittwoch, 13. Januar 2016

Sog statt Druck

Ich bin reich beschenkt worden in den letzten Wochen. Die besten Geschenke kamen allerdings in ganz schön hässlicher Verpackung. Damit meine ich nicht all die Packerl, die unter dem Christbaum und auf dem Geburtstags-Gabentisch lagen (ja, ich darf zwischen Weihnachten und Silvester auch noch Geburtstag feiern).

Ich war krank; meine Gesundheit hat die schönen Ferienpläne deutlich durchkreuzt. Was ich dafür bekommen habe: Viel Zeit zuhause. Zuhause mit der Familie. Dem Kind beim Spielen zusehen (oder mitspielen). Lesen, eigene Bücher und die des Kindes gemeinsam, eng aneinander gekuschelt. Schreiben, vor allem Morgenseiten - und die vor allem zum Jammern: Ich fand es gar nicht toll, krank zu sein und zu Hause fest zu hängen - die Einsicht, was es Gutes an sich hat, kam erst später. Ich schrieb auch Post an Freund_innen (so richtige, auf Papier) und verschiedene Listen - zu diesen gleich mehr.

Auf Englisch würde es heißen, dass ich "grounded" war: zuhause eingesperrt, wie bei einem Hausarrest. Das hat mich allerdings auch "grounded" werden lassen, geerdet nämlich - die andere Übersetzungsmöglichkeit trifft es gut. Ich wurde ruhiger, fast ein bissl gelassen; später gar ausgelassen. In der Rückschau sehe ich viel gute Familienzeit und Zeit für mich, für mich und all die Dinge, die ich zuhause gerne mache. Bücher haben mich an die Côte d'Azur und nach NYC reisen lassen, ich habe viel geschlafen und gekuschelt und meine neuen Stifte sind überhaupt ein Quell reinster Freude.


Doch nun wie versprochen zu meinen Listen. Da gab es eine, traditionellerweise, mit verschiedenen Kategorien für den Jahresrückblick. Die Liste mit den Dingen und Ideen von denen ich mich verabschieden musste im letzten Jahr hatte ich nur im Kopf; daraus malte ich dann ein schönes Bild mit dem Titel "2015 - Lustvoll Loslassen". Und dann gibt es noch eine Liste, die ich heuer noch oft zur Hand nehmen werde: Meine "Ich möchte-Liste".

Ich habe einfach alles zusammengetragen, was ich in diesem Jahr möchte. Das ist etwas anderes als Neujahrsvorsätze, von denen meistens nur erzählt wird, wenn sie "gebrochen" wurden. Nein, das ist eine Liste der Intentionen; hier geht es der Lust entlang. Da steht zum Beispiel "Spazierengehen" - geht leicht - und "Im Meer schwimmen" - so kann meine Liste als Leitstern dafür dienen, dass ich eine entsprechende Reise plane (okay, auch das ist auch einfach: Im August in Finnland).


Ich lese meine Liste immer wieder durch und erinnere mich dadurch an all die Dinge, die mein Leben heuer besonders schön machen können. Das sind keine "ToDos"; das sind Absichten, Intentionen eben. Mein Werkzeug, da ich Schrittchen für Schrittchen tue, um die Punkte auf der Liste Realität werden zu lassen.

Es ist leicht, nachsichtig zu sein mit mir, wenn ich dann mal nicht meinen Intentionen entsprechend handle - es geht schließlich um MEINE Wünsche und ich darf entscheiden, ob ich an ihrer Erfüllung mithelfe. Da muss ich mich nicht bestrafen, auch nicht durch unfreundliche Selbst-Kommunikation (mehr zu freundlichen Gesprächen mit dir selbst hier).

Eine interessante Anregung, die da gut dazu passt, habe ich von Katharina Vollus bekommen: In ihrem Blog "Ordnungsmentor" schreibt sie, wie sie sich monatlich Ziele überlegt und für jede Woche zwei auswählt. Ziele als übergeordnete Gründe, WARUM sie etwas tun sollte. Das gibt Orientierung, genau wie die Punkte meiner Liste - die durchaus zu Monats- und Wochenzielen werden können.

Was sonst noch auf meiner Liste steht? Singen, Musik machen & Musik hören, tanzen. Gut essen. Ein Schreibseminar besuchen (ist schon gebucht). Ins Kino gehen. Und so weiter und so fort. So kann dieses Jahr sehr schön werden!

Was möchtest du in diesem Jahr?