Mittwoch, 13. Januar 2016

Sog statt Druck

Ich bin reich beschenkt worden in den letzten Wochen. Die besten Geschenke kamen allerdings in ganz schön hässlicher Verpackung. Damit meine ich nicht all die Packerl, die unter dem Christbaum und auf dem Geburtstags-Gabentisch lagen (ja, ich darf zwischen Weihnachten und Silvester auch noch Geburtstag feiern).

Ich war krank; meine Gesundheit hat die schönen Ferienpläne deutlich durchkreuzt. Was ich dafür bekommen habe: Viel Zeit zuhause. Zuhause mit der Familie. Dem Kind beim Spielen zusehen (oder mitspielen). Lesen, eigene Bücher und die des Kindes gemeinsam, eng aneinander gekuschelt. Schreiben, vor allem Morgenseiten - und die vor allem zum Jammern: Ich fand es gar nicht toll, krank zu sein und zu Hause fest zu hängen - die Einsicht, was es Gutes an sich hat, kam erst später. Ich schrieb auch Post an Freund_innen (so richtige, auf Papier) und verschiedene Listen - zu diesen gleich mehr.

Auf Englisch würde es heißen, dass ich "grounded" war: zuhause eingesperrt, wie bei einem Hausarrest. Das hat mich allerdings auch "grounded" werden lassen, geerdet nämlich - die andere Übersetzungsmöglichkeit trifft es gut. Ich wurde ruhiger, fast ein bissl gelassen; später gar ausgelassen. In der Rückschau sehe ich viel gute Familienzeit und Zeit für mich, für mich und all die Dinge, die ich zuhause gerne mache. Bücher haben mich an die Côte d'Azur und nach NYC reisen lassen, ich habe viel geschlafen und gekuschelt und meine neuen Stifte sind überhaupt ein Quell reinster Freude.


Doch nun wie versprochen zu meinen Listen. Da gab es eine, traditionellerweise, mit verschiedenen Kategorien für den Jahresrückblick. Die Liste mit den Dingen und Ideen von denen ich mich verabschieden musste im letzten Jahr hatte ich nur im Kopf; daraus malte ich dann ein schönes Bild mit dem Titel "2015 - Lustvoll Loslassen". Und dann gibt es noch eine Liste, die ich heuer noch oft zur Hand nehmen werde: Meine "Ich möchte-Liste".

Ich habe einfach alles zusammengetragen, was ich in diesem Jahr möchte. Das ist etwas anderes als Neujahrsvorsätze, von denen meistens nur erzählt wird, wenn sie "gebrochen" wurden. Nein, das ist eine Liste der Intentionen; hier geht es der Lust entlang. Da steht zum Beispiel "Spazierengehen" - geht leicht - und "Im Meer schwimmen" - so kann meine Liste als Leitstern dafür dienen, dass ich eine entsprechende Reise plane (okay, auch das ist auch einfach: Im August in Finnland).


Ich lese meine Liste immer wieder durch und erinnere mich dadurch an all die Dinge, die mein Leben heuer besonders schön machen können. Das sind keine "ToDos"; das sind Absichten, Intentionen eben. Mein Werkzeug, da ich Schrittchen für Schrittchen tue, um die Punkte auf der Liste Realität werden zu lassen.

Es ist leicht, nachsichtig zu sein mit mir, wenn ich dann mal nicht meinen Intentionen entsprechend handle - es geht schließlich um MEINE Wünsche und ich darf entscheiden, ob ich an ihrer Erfüllung mithelfe. Da muss ich mich nicht bestrafen, auch nicht durch unfreundliche Selbst-Kommunikation (mehr zu freundlichen Gesprächen mit dir selbst hier).

Eine interessante Anregung, die da gut dazu passt, habe ich von Katharina Vollus bekommen: In ihrem Blog "Ordnungsmentor" schreibt sie, wie sie sich monatlich Ziele überlegt und für jede Woche zwei auswählt. Ziele als übergeordnete Gründe, WARUM sie etwas tun sollte. Das gibt Orientierung, genau wie die Punkte meiner Liste - die durchaus zu Monats- und Wochenzielen werden können.

Was sonst noch auf meiner Liste steht? Singen, Musik machen & Musik hören, tanzen. Gut essen. Ein Schreibseminar besuchen (ist schon gebucht). Ins Kino gehen. Und so weiter und so fort. So kann dieses Jahr sehr schön werden!

Was möchtest du in diesem Jahr?

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